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   StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16   

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StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16 (https://dejure.org/2017,2371)
StGH Niedersachsen, Entscheidung vom 10.02.2017 - StGH 1/16 (https://dejure.org/2017,2371)
StGH Niedersachsen, Entscheidung vom 10. Februar 2017 - StGH 1/16 (https://dejure.org/2017,2371)
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Volltextveröffentlichungen (3)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • niedersachsen.de (Pressemitteilung)

    Urteil im Organstreitverfahren wegen der Einsetzung des 23. Parlamentarischen Untersuchungsausschusses

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Organstreitverfahren wegen der Einsetzung des 23. Parlamentarischen Untersuchungsausschusses

  • niedersachsen.de (Pressemitteilung - vor Ergehen der Entscheidung)

    Organstreitverfahren der Abgeordneten Thomas Adasch, Christian Grascha u.a. gegen den Niedersächsischen Landtag wegen Einsetzung des 23. Parlamentarischen Untersuchungsausschusses ("Mögliche Sicherheitslücken in der Abwehr islamistischer Bedrohungen in Niedersachsen")

Sonstiges (3)

  • niedersachsen.de (Terminmitteilung)

    Organstreitverfahren

  • niedersachsen.de (Terminmitteilung)

    Termin zur mündlichen Verhandlung in dem Verfahren wegen der Einsetzung des 23. Parlamentarischen Untersuchungsausschusses ("Mögliche Sicherheitslücken in der Abwehr islamistischer Bedrohungen in Niedersachsen")

  • landtag-niedersachsen.de PDF (Schriftsatz aus dem Verfahren)
 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (27)

  • BVerfG, 02.08.1978 - 2 BvK 1/77

    Untersuchungsgegenstand

    Auszug aus StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16
    Es genügt vielmehr, dass die Antragsteller im Organstreitverfahren auch zu den Antragstellern gehören, die den Einsetzungsantrag gestellt haben, und dass sie selbst das in Art. 27 Abs. 1 Satz 1 Alt. 2 NV genannte Quorum erfüllen (vgl. BVerfG, Urt. v. 17.7.1984, a.a.O., S. 124 = juris Rn. 87 (Flick-Untersuchungsausschuss); Beschl. v. 2.8.1978 - 2 BvK 1/77 -, BVerfGE 49, 70, 77 = juris Rn. 16 (Untersuchungsausschuss Schleswig-Holstein); Urt. v. 7.3.1953 - 2 BvE 4/52 -, BVerfGE 2, 143, 162 = juris Rn. 71 f. (EVG-Vertrag); NWVerfGH, Urt. v. 17.10.2000 - 16/98 -, NVwZ 2002, 75 = juris Rn. 44; OVG Lüneburg, Urt. v. 26.4.1954 - II OVG C 1/53 -, OVGE 7 (1955), 489, 493 und 496).

    Das wäre mit der Verfassung nicht vereinbar (vgl. BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 87 = juris Rn. 38).

    Die Kontrollbefugnisse sind der parlamentarischen Minderheit nicht nur in ihrem eigenen Interesse, sondern in erster Linie im Interesse des demokratischen, gewaltengegliederten Staates - nämlich zur öffentlichen Kontrolle der von der Mehrheit gestützten Regierung und ihrer nachgeordneten Behörden - an die Hand gegeben (vgl. BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 87 = juris Rn. 38 ).

    Gegen den Willen der Minderheit darf der Untersuchungsauftrag daher grundsätzlich nicht verändert oder erweitert werden (so die einhellige Auffassung in der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung: BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 86 = juris Rn. 37 ; HessStGH, Urt. v. 13.4.2011 - P.St. 2290 -, juris Rn. 87 f.; HVerfG, Urt. v. 1.12.2006 - 01/06 -, NVwZ-RR 2007, 289, 290 = juris Rn. 101; VerfGH NW, Urt. v. 17.10.2000, a.a.O., S. 76 = juris Rn. 58; BayVerfGH, Entsch.

    Es könne nicht die Aufgabe übernehmen, vielleicht doch bestehende - verborgene - Zusammenhänge aufzudecken und dazu eigene Nachforschungen anzustellen; damit würde die Arbeit parlamentarischer Untersuchungsausschüsse auf das Verfassungsgericht verlagert (vgl. BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 87 f. = juris Rn. 40).

    Eine diese Voraussetzung erfüllende Änderung ist gleichwohl nur zulässig, wenn sie den Kern des Untersuchungsauftrags wahrt und keine wesentliche Verzögerung zu erwarten ist (vgl. BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 88 = juris Rn. 40; und zur Abgrenzung der Voraussetzung "umfassenderes und wirklichkeitsgetreueres Bild" gegenüber den Grenzen "Kern gewahrt" und "keine wesentliche Verzögerung zu erwarten": Cancik, a.a.O., S. 258 f.).

    Unzulässige Erweiterungen des Untersuchungsauftrags liegen regelmäßig dann vor, wenn die Zielrichtung der Untersuchung verändert wird, insbesondere wenn die Untersuchung auf Vorgänge aus anderen Zeiträumen oder unter anderer Verantwortung ausgedehnt wird, oder wenn weitere Untersuchungsthemen von den wichtigsten, zentralen Untersuchungsthemen ablenken und so den sachlichen Schwerpunkt der Untersuchung verschieben (unzulässiger Gegenangriff, vgl. Schriftlicher Bericht zum Entwurf einer Niedersächsischen Verfassung, LT-Drs. 12/5840, S. 20 f.; BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 85 = juris Rn. 42 ; HessStGH, Urt. v. 13.4.2011, a.a.O., Rn. 89 und 94; HVerfG, Urt. v. 1.12.2006, a.a.O., S. 290 f. = juris Rn. 119; Nds. StGH, Urt. v. 16.1.1986, a.a.O., S. 68 = juris Rn. 25; BayVerfGH, Entsch.

    Hingegen bleibt der Kern des Untersuchungsauftrags trotz dessen Erweiterung gewahrt, wenn die Zielrichtung der Untersuchung nicht verändert wird und die hinzugefügten Themen und Fragen den Blick auf die im Einsetzungsantrag bezeichneten zentralen Untersuchungsthemen nicht verstellen oder von diesen ablenken, die Erweiterung also im besten Sinne auf eine umfassendere Untersuchung und eine möglichst objektive und wirklichkeitsgetreue Tatsachenfeststellung gerichtet ist (zulässige Gegenwehr bzw. Verteidigung, vgl. BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 88 = juris Rn. 40 ; HessStGH, Urt. v. 13.4.2011, a.a.O., Rn. 89; HVerfG, Urt. v. 1.12.2006, a.a.O., S. 291 = juris Rn. 120; BayVerfGH, Entsch.

    Er kann nicht die Aufgabe übernehmen, vielleicht doch bestehende - verborgene - Zusammenhänge aufzudecken und dazu eigene Nachforschungen anzustellen; damit würde die Arbeit parlamentarischer Untersuchungsausschüsse unzulässig auf den Staatsgerichtshof verlagert (vgl. BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 88 = juris Rn. 40 ; HessStGH, Urt. v. 13.4.2011, a.a.O., Rn. 89).

    Eine solche Veränderung des von der Einsetzungsminderheit bezeichneten Untersuchungsauftrags stellt nach dem dargestellten Maßstab einen unzulässigen Gegenangriff der Parlamentsmehrheit dar (vgl. BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 88 f. = juris Rn. 42; HessStGH, Urt. v. 13.4.2011, a.a.O., Rn. 94; OVG Lüneburg, Urt. v. 26.4.1954, a.a.O., S. 499; Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich, Urt. v. 18.6.1927, a.a.O., S. 55).

    Eine Behinderung der von der Einsetzungsminderheit erstrebten Untersuchung ist jedenfalls dann gegeben, wenn die Erweiterung des Untersuchungsauftrags dazu führt, dass der Untersuchungsausschuss die von der Einsetzungsminderheit erstrebte Untersuchung nicht innerhalb der laufenden Wahlperiode abschließen kann und aufgrund der Diskontinuität ohne Untersuchungsergebnis zu Ende geht (vgl. BVerfG, Beschl. v. 8.7.1997 - 2 BvE 1/97 -, BVerfGE 96, 223, 230 = juris Rn. 25 f. (Plutonium-Ausschuss); Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 86 f. = juris Rn. 38).

    - verborgene - Zusammenhänge aufzudecken und dazu eigene Nachforschungen anzustellen; damit würde die Arbeit parlamentarischer Untersuchungsausschüsse unzulässig auf den Staatsgerichtshof verlagert (vgl. BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 88 = juris Rn. 40 ; HessStGH, Urt. v. 13.4.2011, a.a.O., Rn. 89; HVerfG, Urt. v. 1.12.2006, a.a.O., S. 292 = juris Rn. 151 und das Sondervotum der Richter Wirth-Vonbrunn und v. Paczensky hierzu: NVwZ-RR 2007, 292, 293).

  • VerfG Brandenburg, 19.02.2016 - VfGBbg 57/15

    Besetzung der Parlamentarischen Kontrollkommission; Parlamentarische

    Auszug aus StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16
    Das Organstreitverfahren dient maßgeblich der gegenseitigen Abgrenzung der Kompetenzen von Verfassungsorganen oder ihren Teilen in einem Verfassungsrechtsverhältnis, nicht der davon losgelösten Kontrolle der objektiven Verfassungsmäßigkeit eines bestimmten Organhandelns (vgl. BVerfG, Beschl. v. 4.5.2010 - 2 BvE 5/07 -, BVerfGE 126, 55, 67 f. = juris Rn. 45; VerfG Bbg, Urt. v. 19.2.2016 - VfGBbg 57/15 -, NVwZ 2016, 931, 935 = juris Rn. 60; BerlVerfGH, Urt. v. 11.4.2014 - 134/12 -, juris Rn. 31 jeweils mit weiteren Nachweisen).

    Den Streitgegenstand des Organstreitverfahrens bestimmt der Antragsteller mit seinem Antrag und der hierin angeführten Maßnahme oder Unterlassung sowie mit der Benennung der als verletzt behaupteten Verfassungsnorm (vgl. BVerfG, Beschl. v. 17.9.2013 - 2 BvE 6/08 u.a. -, BVerfGE 134, 141, 192 = juris Rn. 149; VerfG Bbg, Urt. v. 19.2.2016, a.a.O., S. 935 = juris Rn. 61; BerlVerfGH, Urt. v. 11.4.2014, a.a.O., Rn. 30; Bethge, in: Maunz/Schmidt-Bleibtreu/Klein/Bethge, BVerfGG, § 64 Rn. 11 und 108 f. (Stand: Februar 2012) jeweils mit weiteren Nachweisen).

    Für eine allgemeine, abstrakte Kontrolle der Verfassungsmäßigkeit aller in Betracht kommende Aspekte des Falles ist im Organstreit kein Raum (vgl. BVerfG, Beschl. v. 4.5.2010, a.a.O., S. 67 f. und 74 = juris Rn. 45 und 62; Urt. v. 4.7.2007 - 2 BvE 1/06 u.a. -, BVerfGE 118, 277, 318 f. = juris Rn. 191; Urt. v. 22.11.2001 - 2 BvE 6/99 -, BVerfGE 104, 151, 193 f. = juris Rn. 122; VerfG Bbg, Urt. v. 19.2.2016, a.a.O., S. 935 = juris Rn. 62; BerlVerfGH, Urt. v. 11.4.2014, a.a.O., Rn. 31).

    Der Staatsgerichtshof ist vielmehr an die Begrenzung des Streitgegenstandes, wie sich diese aus dem Antrag und der Antragsbegründung bei verständiger Würdigung des tatsächlichen Begehrens des Antragstellers ergibt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 17.9.2013, a.a.O., S. 192 = juris Rn. 149; Beschl. v. 22.11.2011 - 2 BvE 3/08 -, BVerfGE 129, 356, 364 f. = juris Rn. 23 jeweils mit weiteren Nachweisen), gebunden (vgl. BVerfG, Urt. v. 16.12.2014 - 2 BvE 2/14 -, BVerfGE 138, 102, 108 = juris Rn. 23; VerfG Bbg, Urt. v. 19.2.2016, a.a.O., S. 935 = juris Rn. 63; Bethge, a.a.O., § 64 Rn. 123 (Stand: Februar 2012) jeweils mit weiteren Nachweisen).

  • BVerfG, 17.07.1984 - 2 BvE 11/83

    Flick-Untersuchungsausschuß

    Auszug aus StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16
    Einem wirksamen Einsetzungsantrag der genannten Abgeordneten der Fraktionen von CDU und FDP steht auch nicht entgegen, dass die Abgeordneten ihren Willen nicht unmittelbar gegenüber dem Landtag geäußert haben, sondern die Willensäußerung im Rahmen oder anlässlich einer Fraktionssitzung erfolgte und die Parlamentarischen Geschäftsführer mit der Weiterleitung des bekundeten Willens an den Landtag beauftragt worden sind (vgl. zu einer vergleichbaren Konstellation BVerfG, Urt. v. 17.7.1984 - 2 BvE 11/83 -, BVerfGE 67, 100, 107 = juris Rn. 28; Waldhoff/Gärditz, PUAG, § 1 Rn. 41).

    Es genügt vielmehr, dass die Antragsteller im Organstreitverfahren auch zu den Antragstellern gehören, die den Einsetzungsantrag gestellt haben, und dass sie selbst das in Art. 27 Abs. 1 Satz 1 Alt. 2 NV genannte Quorum erfüllen (vgl. BVerfG, Urt. v. 17.7.1984, a.a.O., S. 124 = juris Rn. 87 (Flick-Untersuchungsausschuss); Beschl. v. 2.8.1978 - 2 BvK 1/77 -, BVerfGE 49, 70, 77 = juris Rn. 16 (Untersuchungsausschuss Schleswig-Holstein); Urt. v. 7.3.1953 - 2 BvE 4/52 -, BVerfGE 2, 143, 162 = juris Rn. 71 f. (EVG-Vertrag); NWVerfGH, Urt. v. 17.10.2000 - 16/98 -, NVwZ 2002, 75 = juris Rn. 44; OVG Lüneburg, Urt. v. 26.4.1954 - II OVG C 1/53 -, OVGE 7 (1955), 489, 493 und 496).

    Wie der im Einsetzungsantrag bezeichnete Untersuchungsauftrag muss auch der geänderte Untersuchungsauftrag die kompetenziellen Zuständigkeiten des Landtags wahren, hinreichend bestimmt sein und grundrechtlich geschützten Interessen der von der Untersuchung betroffenen Privaten Rechnung tragen (vgl. zu diesen Anforderungen an die Verfassungsmäßigkeit eines Untersuchungsauftrags: BVerfG, Urt. v. 17.7.1984, a.a.O., S. 133 = juris Rn. 109 ; BayVerfGH, Entsch. v. 17.11.2014 - Vf. 70-VI-14 -, juris Rn. 38 ff.; Entsch. v. 19.4.1994, a.a.O., S. 682 = juris Rn. 629; Entsch. v. 27.6.1977, a.a.O., Rn. 79; SächsVerfGH, Urt. v. 29.8.2008, a.a.O., Rn. 180 ff.; Birkner, a.a.O., Rn. 18 ff.; Klein, a.a.O., Art. 44 Rn. 81 ff. (Stand: Dezember 2015); Waldhoff/Gärditz, a.a.O., Vorbemerkung D., Rn. 1 ff., und § 1 Rn. 16).

  • StGH Niedersachsen, 16.01.1986 - StGH 1/85

    Beweiserhebungs- und Beweiserzwingungsrechte der Einsetzungsminderheit bei

    Auszug aus StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16
    Denn die Befugnis, einen Untersuchungsausschuss einzusetzen und dessen Untersuchungsauftrag zu ändern oder aufzuheben, steht nach Art. 27 Abs. 1 Satz 1 NV allein dem Landtag zu (vgl. BVerfG, Beschl. v. 22.12.1992 - 2 BvQ 14/91 u.a. -, BVerfGE 88, 63, 68 = juris Rn. 24; NWVerfGH, Urt. v. 17.10.2000, a.a.O., S. 75 = juris Rn. 44; Nds. StGH, Urt. v. 16.1.1986 - StGH 1/85 -, StGHE 3, 63, 69 = juris Rn. 26; BayVerfGH, Entsch.

    v. 19.4.1994, a.a.O., S. 686 = juris Rn. 666; Nds. StGH, Urt. v. 16.1.1986, a.a.O., S. 68 = juris Rn. 25; OVG Lüneburg, Urt. v. 26.4.1954, a.a.O., S. 497 f.; Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich, Urt. v. 18.6.1927, RGZ 116 Anhang S. 45, 52 ff.; und auch der verfassungsrechtlichen Literatur: Klein, a.a.O., Art. 44 Rn. 76 ff. (Stand: Dezember 2015); Birkner, in: Hannoverscher Kommentar zur Niedersächsischen Verfassung, Art. 27 Rn. 16; Cancik, Vom Charme formaler Anknüpfungen im Parlamentsrecht - Zur Änderung des Auftrags eines Untersuchungsausschusses, in: Der Staat 49 (2010), 251, 258 f.; Hempfer, Zur Änderungsbefugnis der Parlamentsmehrheit bei Minderheitsanträgen auf Einsetzung von Untersuchungsausschüssen, in: ZParl 1979, 295, 296; Pofalla, Das Bepackungsverbot am Beispiel des "Lügenuntersuchungsausschusses", in: DÖV 2004, 335, 338 f.; Schliesky, Art. 44 GG - Zulässigkeit der Änderung des Untersuchungsgegenstandes gegen den Willen der Einsetzungsmehrheit, in: AöR 126 (2001), 244, 247, 251f. und 264 f. jeweils mit weiteren Nachweisen).

    Unzulässige Erweiterungen des Untersuchungsauftrags liegen regelmäßig dann vor, wenn die Zielrichtung der Untersuchung verändert wird, insbesondere wenn die Untersuchung auf Vorgänge aus anderen Zeiträumen oder unter anderer Verantwortung ausgedehnt wird, oder wenn weitere Untersuchungsthemen von den wichtigsten, zentralen Untersuchungsthemen ablenken und so den sachlichen Schwerpunkt der Untersuchung verschieben (unzulässiger Gegenangriff, vgl. Schriftlicher Bericht zum Entwurf einer Niedersächsischen Verfassung, LT-Drs. 12/5840, S. 20 f.; BVerfG, Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 85 = juris Rn. 42 ; HessStGH, Urt. v. 13.4.2011, a.a.O., Rn. 89 und 94; HVerfG, Urt. v. 1.12.2006, a.a.O., S. 290 f. = juris Rn. 119; Nds. StGH, Urt. v. 16.1.1986, a.a.O., S. 68 = juris Rn. 25; BayVerfGH, Entsch.

  • BVerfG, 17.09.2013 - 2 BvR 2436/10

    Abgeordnetenbeobachtung durch den Verfassungsschutz unterliegt strengen

    Auszug aus StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16
    Den Streitgegenstand des Organstreitverfahrens bestimmt der Antragsteller mit seinem Antrag und der hierin angeführten Maßnahme oder Unterlassung sowie mit der Benennung der als verletzt behaupteten Verfassungsnorm (vgl. BVerfG, Beschl. v. 17.9.2013 - 2 BvE 6/08 u.a. -, BVerfGE 134, 141, 192 = juris Rn. 149; VerfG Bbg, Urt. v. 19.2.2016, a.a.O., S. 935 = juris Rn. 61; BerlVerfGH, Urt. v. 11.4.2014, a.a.O., Rn. 30; Bethge, in: Maunz/Schmidt-Bleibtreu/Klein/Bethge, BVerfGG, § 64 Rn. 11 und 108 f. (Stand: Februar 2012) jeweils mit weiteren Nachweisen).

    Der Staatsgerichtshof ist vielmehr an die Begrenzung des Streitgegenstandes, wie sich diese aus dem Antrag und der Antragsbegründung bei verständiger Würdigung des tatsächlichen Begehrens des Antragstellers ergibt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 17.9.2013, a.a.O., S. 192 = juris Rn. 149; Beschl. v. 22.11.2011 - 2 BvE 3/08 -, BVerfGE 129, 356, 364 f. = juris Rn. 23 jeweils mit weiteren Nachweisen), gebunden (vgl. BVerfG, Urt. v. 16.12.2014 - 2 BvE 2/14 -, BVerfGE 138, 102, 108 = juris Rn. 23; VerfG Bbg, Urt. v. 19.2.2016, a.a.O., S. 935 = juris Rn. 63; Bethge, a.a.O., § 64 Rn. 123 (Stand: Februar 2012) jeweils mit weiteren Nachweisen).

  • BVerfG, 04.05.2010 - 2 BvE 5/07

    G8-Gipfel Heiligendamm

    Auszug aus StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16
    Das Organstreitverfahren dient maßgeblich der gegenseitigen Abgrenzung der Kompetenzen von Verfassungsorganen oder ihren Teilen in einem Verfassungsrechtsverhältnis, nicht der davon losgelösten Kontrolle der objektiven Verfassungsmäßigkeit eines bestimmten Organhandelns (vgl. BVerfG, Beschl. v. 4.5.2010 - 2 BvE 5/07 -, BVerfGE 126, 55, 67 f. = juris Rn. 45; VerfG Bbg, Urt. v. 19.2.2016 - VfGBbg 57/15 -, NVwZ 2016, 931, 935 = juris Rn. 60; BerlVerfGH, Urt. v. 11.4.2014 - 134/12 -, juris Rn. 31 jeweils mit weiteren Nachweisen).

    Für eine allgemeine, abstrakte Kontrolle der Verfassungsmäßigkeit aller in Betracht kommende Aspekte des Falles ist im Organstreit kein Raum (vgl. BVerfG, Beschl. v. 4.5.2010, a.a.O., S. 67 f. und 74 = juris Rn. 45 und 62; Urt. v. 4.7.2007 - 2 BvE 1/06 u.a. -, BVerfGE 118, 277, 318 f. = juris Rn. 191; Urt. v. 22.11.2001 - 2 BvE 6/99 -, BVerfGE 104, 151, 193 f. = juris Rn. 122; VerfG Bbg, Urt. v. 19.2.2016, a.a.O., S. 935 = juris Rn. 62; BerlVerfGH, Urt. v. 11.4.2014, a.a.O., Rn. 31).

  • BVerfG, 08.04.2002 - 2 BvE 2/01

    Minderheitsrechte im Untersuchungsausschuß

    Auszug aus StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16
    Eine solche Behinderung kann schon dann gegeben sein, wenn durch die Erweiterung des Untersuchungsauftrags die Arbeit des Untersuchungsausschusses derart vermehrt wird oder er so weit unter Zeitdruck gerät, dass er seine Aufgaben nicht mehr sachgerecht erfüllen kann (vgl. HVerfG, Urt. v. 1.12.2006, a.a.O., S. 291 = juris Rn. 134, und zur vergleichbaren Konfliktsituation bei der Beweiserhebung durch den Untersuchungsausschuss: BVerfG, Urt. v. 8.4.2002 - 2 BvE 2/01 -, BVerfGE 105, 197, 234 = juris Rn. 141; HessStGH, Urt. v. 13.4.2011, a.a.O., Rn. 101 f.; SächsVerfGH, Urt. v. 30.1.2009 - Vf. 99-I-08 -, juris Rn. 79).
  • VerfGH Bayern, 17.11.2014 - 70-VI-14

    Verfassungsbeschwerde gegen die Einsetzung eines parlamentarischen

    Auszug aus StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16
    Wie der im Einsetzungsantrag bezeichnete Untersuchungsauftrag muss auch der geänderte Untersuchungsauftrag die kompetenziellen Zuständigkeiten des Landtags wahren, hinreichend bestimmt sein und grundrechtlich geschützten Interessen der von der Untersuchung betroffenen Privaten Rechnung tragen (vgl. zu diesen Anforderungen an die Verfassungsmäßigkeit eines Untersuchungsauftrags: BVerfG, Urt. v. 17.7.1984, a.a.O., S. 133 = juris Rn. 109 ; BayVerfGH, Entsch. v. 17.11.2014 - Vf. 70-VI-14 -, juris Rn. 38 ff.; Entsch. v. 19.4.1994, a.a.O., S. 682 = juris Rn. 629; Entsch. v. 27.6.1977, a.a.O., Rn. 79; SächsVerfGH, Urt. v. 29.8.2008, a.a.O., Rn. 180 ff.; Birkner, a.a.O., Rn. 18 ff.; Klein, a.a.O., Art. 44 Rn. 81 ff. (Stand: Dezember 2015); Waldhoff/Gärditz, a.a.O., Vorbemerkung D., Rn. 1 ff., und § 1 Rn. 16).
  • BVerwG, 13.08.1999 - 2 VR 1.99

    Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz muß vor dem Berliner

    Auszug aus StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16
    Es genügt, dass er Teilergebnisse erreichen kann (vgl. SächsVerfGH, Urt. v. 29.8.2008, a.a.O., Rn. 181; BayVerfGH, Entsch. v. 19.4.1994, a.a.O., S. 685 = juris Rn. 660; BVerwG, Beschl. v. 13.8.1999 - BVerwG 2 VR 1.99 -, BVerwGE 109, 258, 263 = juris Rn. 26 ff.), woran hier auch unter Berücksichtigung der bisherigen Arbeit des Untersuchungsausschusses keine ernsthaften Zweifel bestehen.
  • BVerfG, 08.07.1997 - 2 BvE 1/97

    Keine einstweilige Anordnung im Zusammenhang mit "Plutonium-Ausschuß"

    Auszug aus StGH Niedersachsen, 10.02.2017 - StGH 1/16
    Eine Behinderung der von der Einsetzungsminderheit erstrebten Untersuchung ist jedenfalls dann gegeben, wenn die Erweiterung des Untersuchungsauftrags dazu führt, dass der Untersuchungsausschuss die von der Einsetzungsminderheit erstrebte Untersuchung nicht innerhalb der laufenden Wahlperiode abschließen kann und aufgrund der Diskontinuität ohne Untersuchungsergebnis zu Ende geht (vgl. BVerfG, Beschl. v. 8.7.1997 - 2 BvE 1/97 -, BVerfGE 96, 223, 230 = juris Rn. 25 f. (Plutonium-Ausschuss); Beschl. v. 2.8.1978, a.a.O., S. 86 f. = juris Rn. 38).
  • VerfGH Sachsen, 30.01.2009 - 99-I-08

    Verletzung von Minderheitenrechten im 2. Untersuchungsausschuss des 4.

  • StGH Baden-Württemberg, 16.04.1977 - GR 2/76

    Organstreit - Ablehnung eines Minderheitsantrags im Baden-Württembergischen

  • StGH Baden-Württemberg, 13.08.1991 - GR 1/91

    Beschränkung der Zahl der Untersuchungspersonen im Beschluß des Landtags BW von

  • BVerfG, 16.12.2014 - 2 BvE 2/14

    Äußerungsbefugnisse von Regierungsmitgliedern

  • BVerfG, 03.05.2016 - 2 BvE 4/14

    Das Grundgesetz enthält kein Gebot zur Schaffung spezifischer

  • BVerfG, 04.07.2007 - 2 BvE 1/06

    Abgeordnetengesetz

  • BVerfG, 03.07.2007 - 2 BvE 2/07

    Afghanistan-Einsatz

  • BVerfG, 22.11.2001 - 2 BvE 6/99

    Antrag der PDS in Sachen NATO-Konzept zurückgewiesen

  • BVerfG, 07.03.1953 - 2 BvE 4/52

    EVG-Vertrag

  • BVerfG, 22.11.2011 - 2 BvE 3/08

    Antrag im Organstreit "Bahnimmobilien" verworfen - Kein parlamentarisches

  • StGH Hessen, 13.04.2011 - P.St. 2290

    Urteil im Verfassungsstreitverfahren wegen des Untersuchungsausschusses 18/1 des

  • VerfG Hamburg, 01.12.2006 - HVerfG 1/06

    Recht auf Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses -

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 17.10.2000 - VerfGH 16/98

    Landtagsmehrheit durfte CDU-Antrag auf Einsetzung des

  • StGH Hessen, 24.11.1966 - P.St. 414

    Beschluß; Einsetzung; Gewaltenteilung; Hessen; Korollar-Theorie; Landtag;

  • BVerfG, 22.12.1992 - 2 BvQ 14/91

    Antragsbefugnis bei Organstreit innerhalb eines Bundeslandes

  • VerfGH Bayern, 27.06.1977 - 31-IV-77
  • RG, 23.12.1908 - I 57/08

    Kann die Schutzfähigkeit eines Modells als Gebrauchsmusters darauf gegründet

  • StGH Niedersachsen, 15.01.2019 - StGH 1/18

    Zur Reichweite des Rechts auf Chancengleichheit "in der Öffentlichkeit" (Art 19

    In einem solchen Organstreitverfahren geht es nicht um die objektive Rechtmäßigkeit des beschlossenen Gesetzes, sondern um eine kontradiktorische Parteienstreitigkeit (vgl. BVerfG, Beschl. v. 13.1.2015 - 2 BvE 1/13 -, BVerfGE 138, 256, 258 f. = juris Rn. 4 f.; Niedersächsischer StGH, Urt. v. 10.2.2017 - StGH 1/16 -, juris Rn. 98 f. jeweils m.w.N.).

    Für eine allgemeine, abstrakte Kontrolle der Verfassungsmäßigkeit aller in Betracht kommenden Aspekte des Falles ist im Organstreit kein Raum (vgl. BVerfG, Beschl. v. 4.5.2010 - 2 BvE 5/07 -, BVerfGE 126, 55, 67 f. und 74 = juris Rn. 45 und 62 (Bundeswehreinsatz Heiligendamm); Urt. v. 4.7.2007 - 2 BvE 1/06 u.a. -, BVerfGE 118, 277, 318 f. = juris Rn. 191 (Nebeneinkünfte von Abgeordneten); Urt. v. 22.11.2001 - 2 BvE 6/99 -, BVerfGE 104, 151, 193 f. = juris Rn. 122 (NATO-Strategiekonzept); Niedersächsischer StGH, Urt. v. 10.2.2017, a.a.O., Rn. 98; VerfG Brandenburg, Urt. v. 19.2.2016, a.a.O., S. 935 = juris Rn. 62; VerfGH Berlin, Urt. v. 11.4.2014, a.a.O., Rn. 31).

  • StGH Niedersachsen, 24.03.2020 - StGH 7/19

    Organstreitverfahren; parlamentarisches Auskunftsrecht; betäubungsloses Schächten

    Dafür, dass sie zugleich "für die Fraktion" (vgl. NdsStGH, Urt. v. 10.2.2017 - StGH 1/16 -, Nds. StGHE 5, 230, juris Rn. 77) handeln wollte, fehlen tatsächliche Anhaltspunkte.
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